Vorsicht vor Lausfliegen! Kurzer Beitrag

Vorsicht vor Lausfliegen! Kurzer Beitrag

Sie sehen aus wie fliegende Zecken, gehören aber zur Gruppe der Fliegen und nicht zu den Spinnentieren.

Dieses Jahr sind die Hischlausfliegen schon im Mai 2018 gesichtet worden. Viel früher als sonst. Scheinbar waren die Temperaturen dieses Jahr besonders optimal im Wonnemonat Mai.

Lausfliegen können gefährliche Krankheiten übertragen und lassen sich durch die meisten Insektensprays nicht abhalten.

Mit ihren kräftigen Oberarmen halten sie sich an ihrem Opfer flach am Körper fest.

Eine einzige Lausfliege lässt sich noch abstreifen, doch wenn ein ganzer Scharm auf einen fliegt, schafft man es nicht die Blutsauger abzuwehren.

(Bild: Hirschlausfliege, Unterseite)

 

Lausfliegen

gehören zur Familie der: Hippoboscidae.

  • Hippos bedeutet Pferd,
  • boskeln bedeutet weiden

=  daher „weidendes Pferd“.

 

Hippobosciden sind Fliegen mit stechenden Mundwerkzeugen.

(Bild: Hirschlausfliege, Kopf)

Hirschlausfliegen:

Abgeplatteter, breiter, elastischer Körper.

Flügel: bräunlich, transparent und sind deutlich länger als der Hinterleib.

Antennen sind nur rudimentär ausgebildet.

Beine sind sehr „muskulös“ erscheinend und die kräftigen Krallen sind gezähnt.

Die Flügel werden von den Hischlausfliegen abgeworfen. Sie laufen auf dem Wirt vorwärts und auch in seitlicher Laufrichtung, dabei drücken sie ihren abgeplatteten Körper eng an ihr Opfer.

Die Larven der Lausfliegen entwickeln sich im Uterus der Mutter und werden lebendig geboren. Anschließend verpuppen sie sich direkt nach der Geburt und entwickelt sich in sogenannten „Tonnen“, nach ca. 4 Wochen schlüpfen die Lausfliegen.

Der Stechapparat kann verschiedene Bakterien in das Opfer inokulieren.

 

Video: Hirschlausfliege Lipoptena cervi in Bewegung:

Sie besitzen einen sehr abgeplatteten Körper, daher verwechselt man sie auch manches Mal mit Zecken, vor allem dann, wenn sie ihre Flügel bereits abgeworfen haben.

(Bild: Mauerseglerlausfliege, von der Seite)

 

Je nach Art messen sie 2-10mm in der Länge.

Sie besitzen mikroskopisch kleine Borsten an ihren Körpern.

 

 

Manche haben Flügel und behalten sie (Mauerseglerlausfliege), andere besitzen Flügel und werfen diese auf dem Wirt ab (Hirschlausfliege) und die Schafslausfliege besitzt keine Flügel, sondern klettert von einem Schaf zum andern Schaf.

(Bild: Mauerseglerlausfliege, Oberseite)

(Bild: Mauerseglerlausfliege, Unterseite)

 

Die Hirschlausfliege befällt vor allem bei herbstlichen Temperaturen ihre Opfer (auch Menschen), wenn die Nächte kalt sind und die Menschen im Wald Pilze suchen.

 

Hirschlausfliege (Lipoptena cervi) Überträger von Bartonella schoenbuchensis:

Lausfliegen übertragen mit ihren Ausscheidungen Trypanosomen (häufig apathogene) sowohl auf Schafe (Schafslausfliege) als auch auf Vögel (Mauerseglerlausfliege).

 

Mauerseglerlausfliege überträgt apathogene Trypanosomen auf Vögel

 

Ausführliche Zusammenfassung und noch mehr Bilder:

Dieses und weitere Themen sind in meinem neuen Buch (Mikroben unter dem Mikroskop mit besonderer Berücksichtigung der durch Zecken übertragenen Erkrankungen in der Dunkelfeldmikroskopie) enthalten, das ab dem 1.09.2018 bei mir zu bestellen geht.

Dunkelfeld Mikroskopie

Zum Anklicken:

Inhaltsverzeichnis_Mikroben unter dem Mikroskop_4.Auflage

Muster_Mikrobenbuch

Zeckenerkrankungen
Dunkelfeldmikroskopie

1 comment

  1. Großartig wieder! Danke für die Warnung. „Es lebe die Natur!“ Man würde fast die Romantik deren nicht mehr oder kaum spüren 😉
    Anmerkung zur Webseite: alles klar und gut aufarbeitet. Den Text ist in „braun-grau“. Es ist eine Art von Trend heutzutage auf Seiten aber kaum zu lesen, besonders für Borrelianer mit nachlässenden Sinnesorganen 😉 Text bitte dunkler. Oder?
    L.G., Rein

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