Um zu verstehen, dass Heilung und logisches Denken in einem engen Zusammenhang stehen, möchte ich diesen nun folgenden Bericht verfassen. Es geht hierbei darum zu verstehen, dass nicht immer eine Erkrankungsursache direkt sichtbar ist. Wenn man sich einer Erkenntnis nähern will, dann hilft es oft außerhalb des Problems nach Lösungen zu suchen. Die zentrale Frage lautet: Warum erkrankt die eine Person und die andere nicht?
Und nun gehe ich gedanklich in ein etwas anderes Themengebiet. Ich habe ja früher zeitweilig in einer Tierarztpraxis geholfen und da stellten Tierbesitzer oft dieselbe Frage. Ich erinnere mich an einen ganz konkreten Fall, nämlich den der zwei Meerschweinchen. Beide Meerschweinchen lebten in einem gemeinsamen Stall und kuschelten immer eng miteinander. Beide waren ca. 2 Jahre alt. Nun bekam das eine Meerschweinchen Milben, die in der Haut Gänge anlegten und das andere Meerschweinchen blieb milbenfrei. Die Milben sind mit einem Mikroskop leicht zu diagnostizieren, so dass wir ausschließen können, dass es sich hierbei um eine Fehldiagnose handelt.
Dieses Beispiel habe ich also zur Hilfe genommen, um mir selber zu erklären, wie manche Menschen mit der Erkrankung Lyme-Borreliose leben können und andere Patienten verfallen in ein Siechtum.
Gehen wir nun aber weiter in der Krankengeschichte mit den Meerschweinchen. Natürlich ist der erste Gedanke, dass man nur die Milben umbringen muss und dann ist alles wieder gut. Also gab es für das Meerschweinchen Antimilbenmittel für die Umgebung und auch ein Mittel zum Baden des Meerschweinchens. Dass diese chemischen Mittel alle nicht gut sind, ist für unseren Fall jetzt nicht extrem relevant, aber auch hier kann man Parallelen zur Borreliose ziehen.
Dem Meerschweinchen ging es erst mal besser, nichts juckte mehr und die Hautstellen verheilten.
Aber nach einiger Zeit, die Milben waren wohl noch im Einstreu oder im Teppich, erkrankte wieder dasselbe Meerschweinchen an Milben. Nun hätte man das alles ja wiederholen können, aber wahrscheinlich wäre das wieder nur von kurzer Dauer gewesen.
Nun spritzte man dem „Meeri“ einen Vitamin-Cocktail und Elektrolyte, um die „Architektur der Zellen“ wieder zu festigen und um mehr Regeration zu fördern. Meerschweinchen produzieren ja, genauso wie der Mensch, kein eigenes Vitamin C und auch dies erhielt das Meerschweinchen oral.
Ich fasse also an dieser Stelle schon mal kurz zusammen: Vermutlich hatte das gesunde Meerschweinchen starke Zellen und keinen Vitamin-Mangel und das „räudige Meerscheinchen“ hatte einen Vitaminmangel. Das kranke Meerschweinchen bekam also wieder Antimilbenmittel und viele Vitamine. Die Milbenstellen heilten wieder kurz ab und nach einiger Zeit ging es wieder von vorne los.
Das ist immer so der Moment, wo der Tierbesitzer die gesamte Diagnose anzweifelt und auch hier sehe ich gewisse Parallelen.
Jetzt verlässt der Tierbesitzer entweder die Tierarztpraxis und sucht sich einen „besseren“ Tierarzt oder aber er vertrauet noch ein letztes Mal.
Angenommen der Tierbesitzer bleibt als Kunde erhalten, dann kann der Tierarzt ja theoretisch sagen, dass wenn so schnell die Vitamine im Meerschweinchen verbraucht werden, dann ist da noch etwas im Hintergrund im Verborgenen. Also lange Rede, kurzer Sinn das Meerschweinchen wird entwurmt und auch das gesunde Meerschweinchen gleich mit, damit die Meerscheinchen nicht anfangen Pingpong mit den Wurmeiern zu spielen. Dem gesunden Meerschweinchen bekommt die Wurmkur gut und es ist wie immer munter. Das vermilbte Meerschweinchen hingegen wirkt matt, aber mit ein paar Vitaminen und Aufbaupräparaten gelingt es die kaputten Hautstellen wieder zu heilen. Dennoch macht das Meerschweinchen nun einen müden Eindruck und geht man als Mensch zum Käfig, dann bleibt es sogar liegen und es steht nur dann auf, wenn es wirklich sein muss.
In unserem Szenario ist nun Folgendes passiert: Die Besitzer hatten den Meerschweinchenkäfig über mehrere Wochen im Badezimmer stehen, wo die Meerscheinchen täglich aluminiumhaltige Deo-Sprays eingeatmet hatten. Das eine, gesunde Meerschweinchen hat dies aber recht gut entgiftet. Das andere Meerschweinchen aber hatte bereits viele Würmer und diese akkumulierten das Aluminium. Als die Würmer abstarben ist der Organismus von vielen Toxinen überschwemmt worden, was man aber relativ leicht hätte binden können.
Ich möchte an dieser Stelle die Geschichte offen lassen was nun passiert ist, denn jeder kann mit seiner eigenen Fantasie das Ende frei gestalten.
In unserem Gedankenmodell litt das Meerschweinchen an juckendem Milbenbefall und eigentlich war der Fall fast schon gelöst, wenn die Therapie angeschlagen hätte. Aber die Anfälligkeit für die Milben war ein Symptom, welches theoretisch durch den Vitaminmangel begründet war. Praktisch war aber auch nur der Vitaminmangel ein Symptom für eine Wurmerkrankung und hätte man die Aluminiumvergiftung mit einbezogen, dann wäre das Meerschweinchen durch die Entwurmung nicht so stark vergiftet worden.
Dies war ein rein rekonstruierter Fall, der als Gleichnis dienen sollte.
Wir erwachsenen Menschen besitzen 100 Billionen Körperzellen. Unsere Zellen bestehen aus dem was wir Essen, aber auch aus dem, was uns die Parasiten übrig lassen. So können uns vitaminproduzierende Bakterien in unserem Darm helfen stabile Zellen zu bauen und als Gegenbeispiel entziehen uns z.B. Hakenwürmer Eisen (bzw. Blut), so dass wir mangelhaft gebaute, vor allem rote Blutkörperchen bilden, aber auch Enzyme, die der körpereigenen Abwehr dienen, arbeiten nicht, wenn ihnen das Eisen fehlt.
So baut sich eine Kaskade von Ereignissen auf, wie in diesem Fall beschrieben, die dann erst einmal in einem Milbenbefall gipfelten und zu keinem langfristigem Heilungserfolg bezogen auf den Milbenbefall führte. Erst wenn man die Ursache einer Krankheit erkennt und die kann ja sehr weit gefächert sein oder aber im Verborgenen liegen, erst dann kann man das grundlegende Problem beheben.
Dies ist mir persönlich sehr klar und ich weiß auch, dass das mit sehr viel Mühe und Anstrengung verbunden ist, wenn man immer Ursachen abklären will. Es ist auch nicht meine Aufgabe Ursachen und Lösungen für alles zu finden. Meine Aufgabe sehe ich darin, dass ich meine Gedanken teile, damit diese von anderen wieder weiter gedacht werden können. So könnte sich hieraus eine neue Betrachtungsweise auf Infektionserkrankungen entwickeln. Auch sehe ich mich als Bindeglied zwischen 100 Jahre alter Schulmedizin, heutiger Tiermedizin und ursprünglicher Hexenmedizin. Ich meine damit, dass ich nicht aufhören werde Fragen zu stellen und diese Fragen ergeben sich, wenn man in verschiedene Bereiche hineinguckt und in sie eintaucht.
Der größte Teil meiner Arbeit liegt natürlich in der Mikroskopie. Meiner Meinung nach lügt die Mikroskopie niemals, aber der Mensch kann selbstverständlich fehlinterpretieren, deshalb ist es ja auch so wichtig ganz genau zu beobachten und dies nicht oberflächlich zu betreiben. Ich glaube, dass dies auch der Grund ist, wieso so viele unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen im Bereich der Dunkelfeldmikroskopie zu finden sind. Denn nichts schädigt das Ansehen der Mikroskopie mehr, als schlechtbegründete Interpretationen. Ich rufe deshalb ja auch immer dazu auf Ergebnisse offen zu präsentieren, wenn man sich sicher ist und alles von mehreren Seiten betrachtet hat. Dazu gehört es aber auch, dass man Erkrankungen, die aus der Tiermedizin bekannt sind und die auch auf Menschen übertragen werden können, in die Überlegungen genauso miteinfließen lässt, wie die klassische Hämatologie und auch mikroskopische Bilder von vor 100 Jahren, um den richtigen Weg im Labyrinth der Blutmikroskopie finden zu können.
Ich denke, dass man immer Erkrankungsgründe und Erkrankungs-Begleitumstände zum einen gradlinig betrachten sollte, aber auch zu allen Seiten offen bleiben muss, falls sich etwas Neues entwickelt, um dann auch mal eine Querlinie miteinzubeziehen. Das bedeutet außerdem, dass man sich nicht zu früh auf eine Diagnose versteifen sollte, weder als Therapeut, noch als Patient. Dazu gehört auch eine gehörige Portion Selbstdisziplin, um am Ball zu bleiben und gleichzeitig ein hohes Maß an klaren Gedanken, um den Verlauf der Diagnostik, Therapie und Ursache zu überblicken.
Ich wünsche euch alles Gute und viel Gesundheit!
Nadine
Dies ist ein ansprechender Artikel. Logisch und schlüssig. Es gibt viele Dinge, die wir (noch) nicht verstehen, trotzdem sind sie da. Gruß Friedhelm
Vielen DANK und liebe Grüße zurück! Nadine