In diesm April 2019 häufen sich die Fälle von kranken Vögeln wieder in Gebieten, wo intensive Landwirtschaft und
Waldwirtschaft die Pflanzen mit Wirkstoffen abduscht. Diese Wirkstoffe müssten eigentlich verschreibungspflichtig sein und gehören in einem Giftschrank, aber nicht unbeaufsichtigt in die freie Natur.
In den 80iger Jahren
Seit meiner Kindheit ziehe ich Singvögel groß und kümmere mich um kranke Vögel. Meine Oma brachte mir dies bei. Den meisten Vögeln konnte ich damals helfen und oft reichten ein bisschen Futter und Wasser aus, um die gepäppelten Vögel wieder in die Freiheit entlassen zu können. In den 80iger Jahren galt noch die Regel: „Wenn sie die erste Nacht überleben, dann schaffen sie auch den Rest!“. Und so konnte man sich auch emotional gut auf die Pflege von kranken, verletzten Vögeln oder Jungvögeln einlassen.
Glyphosat
Dies änderte sich Mitte der 90iger Jahre, denn die Tiere wurden immer schwieriger in der Behandlung und auch neurologische Probleme traten plötzlich auf. Ich erinnere mich daran, wie mehrere Landwirte mir im Jahr 1998 erklärten, wie toll das Glyphosat1 sei. Damals war ich erst skeptisch, wurde dann aber durch die Beschreibungen positiv gestimmt. Mir wurde gesagt, dass das Glyphosat nur die Blattgrünkörner der Pflanzen angreifen würde und dass Tiere und Menschen keinen Schaden nehmen, weil sie ja kein Chlorophyll produzieren. Auch glaubte ich damals, dass Glyphosat biologisch abbaubar wäre. Doch meine Meinung hielt nicht lange an, als ich sah, dass Kaulquappen im Weiher zwischen Feld und Wald keine Metamorphose mehr zum Frosch durchmachen und dies nach „Uferspritzung“.
- 1) Glyphosat ist ein Breitband-Unkraut-Vernichter und wurde erstmals 1974 als Wirkstoff des Herbizids „Roundup“ von der Firma Monsanto auf den Markt gebracht. Die Patente sind aber heute bereits ausgelaufen und viele Firmen stellen Glyphosat her. Auch „Agent Orange“ wurde als militärisches Entlaubungsmittel von der Firma Monsanto in den 60iger Jahren hergestellt und bis heute werden in Vietnam noch immer auf schwerste Weise missgebildete und kranke Kinder geboren. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Agent_Orange)
Einfluss der Hormone
Metamorphose (griech.: Umgestaltung) bedeutet für die Kaulquappe die Beendigung des Lebensabschnitts, der bislang ausschließlich im Wasser stattfand. Die hormonale Steuerung der Metamorphose findet beim Frosch mit genau den Hormonen statt, die wir Menschen als Schilddrüsenhormone bezeichnen. Hormone sind jedoch je nach Tierart für unterschiedliche Dinge verantwortlich. Glyphosat verhindert die normale Hormonabfolge. Hier mal ein Bild von Kaulquappen im Herbst, zu erkennen, dass Herbst ist, an der Hagebutte.
Die Kiemenfunktion wurde eingestellt, was man anhand der Hinterbeine erkennt, und die Kaulquappen besaßen bereits Lungen, leider starben sie dann unter der Eisschicht (durch Frost) im Weiher.
Und es wurde nicht besser..
In den Jahren zwischen 2003 bis 2006 erkrankten dann viele Vögel an Tumoren im Bereich des Schädels, so dass bei einem Blick zum Futterhaus manchmal bis zu sechs Vögel mit Geschwülsten anwesend waren. Dies war nicht nur ein schrecklicher Anblick, ich war auch machtlos, weil man nichts für die ansonsten nicht beeinträchtigten Vögel tun konnte. Die Beeinträchtigung stieg natürlich mit immer Größerwerden der Wucherung und führte letzten Endes auch zum Tode. Heute weiß man, dass ein Abfall von Antioxidantien bei Vögeln zum Tumorwachstum führt.
Bis heute findet man auch immer malwieder Vögel mit Tumoren.
Zu dieser Zeit galt der Werbeslogan von Firma Monsanto: „Kaffee schmeckt besser, Glyphosat ist aber gesünder!“. Doch auch in meinem Umfeld bekamen immer mehr Landwirte Tumore in verschiedenen Körperregionen, ob da jetzt ein Zusammenhang besteht oder nicht, kann ich natürlich nicht sagen. Monsanto schrieb zu dieser Zeit, dass Glyphosat auch ein „Anti-Krebsmittel“ sei. Außerdem wollten sie es auch als Antibiotikum auf den Markt bringen, weil es Bakterien abtötet.
Das große Vogelsterben
Im Frühjahr 2008 stieß ich das erste Mal auf einen kranken Vogel (Erlenzeisig), der am Boden saß und keinerlei Angst zeigte. Da die Symptome sehr einheitlich erscheinen, konnte ich seitdem feststellen, dass diese „besondere Krankheit“ seitdem immer wieder auftrat und jedes Mal mit dem Tode endete.
Betroffen waren bislang: Kleiber, Grünling (Grünfink), Dompfaff (Gimpel), Schwanzmeise, Blaumeise, Kohlmeise, Tannenmeise, Ringeltaube, Buchfink, Erlenzeisig und Girlitz. Die Symptome sind jedes Mal dieselben: exzessives Trinken, starker Hunger und Fressen bis zum Tode, Kümmern am Boden (Lethargie), viel Schlafen am Tag (Fatigue), verklebter Schnabel, Schluckbeschwerden, beim Hüpfen am Boden Taumeln und zur Seite kippen (dabei sich Abstützen durch die Flügel), starkes Aufplustern des Gefieders und Sterben am Boden nach 1-5 Tagen.
Nach Internet Recherche handelt es sich dabei um „Trichomonas gallinae“. Dort heißt es: 21. Juli 2009: „Die Ursache für das seit Anfang Mai 2009 beobachtete massenhafte Sterben von Grünfinken steht fest: Verantwortlich ist der Einzeller „Trichomonas gallinae“, wie Veterinäre nun klinisch bestätigt haben. Nach NABU-Schätzungen sind deutschlandweit mehrere zehntausend Wildvögel an Trichomonaden verendet.“.
Durch mehrere Rachenabstriche von verendeten Vögeln kann ich diese These nur mikroskopisch bestätigen. Es sind eindeutig tausende von Trichomonaden im Schlund der Tiere zu finden.
Was bedeutet das für die Vögel?
Trichomonas gallinae ist somit verantwortlich für das Grünfinkensterben (reiner Körnerfresser) und auch andere Singvögel sind betroffen. Dies ist eine Protozoen-Erkrankung und sorgt für einen gelben Kropf (umgangssprachlich „gelber Knopf“). Trichomonaden ernähren sich grundsätzlich von Bakterien, was bedeutet, dass Trichomonaden eher ein Symptom sind, als eine Ursache. Mit anderen Worten, zwar sind die Läsionen und Veränderungen in der Kehle so massiv, dass die Vögel sterben, doch erst die bakterielle Vorbesiedelung führt zu einem Anfüttern der Trichomonaden. Außerdem muss man sich halt fragen, ob nicht das Immunsystem vorgeschädigt war, denn der Erreger ist nicht neu und führte in den vergangenen Jahrzehnten zu keinem Massensterben, irgendwas hat sich also verändert im Leben dieser Vögel. Von Rindern weiß man, dass der chronische Botulismus durch Glyphosat entsteht. Also eine bakterielle Erkrankung wird verursacht durch Glyphosat und dies ist so zu erklären, dass das Glyphosat die Darmbakterien abtötet (übrigens auch in einer Biogasanlage und im Ackerboden) und zu einem Verlust von Spurenelementen führt. So kann sich im Darm ein Bakterium (Clostridium botulinum) ausbreiten, das bekannt dafür ist ein extrem giftiges Neurotoxin zu bilden, nämlich das Botox. Vergleicht man also diesen Mechanismus, so führt das „Pflanzenschutzmittel“ zu mehr „schlechten Keimen“ und die Vielfalt der Bakterien im Darm geht verloren.
Pflanzenschutzmittel zerstören also die Darmflora und dadurch können sich andere Keime ausbreiten. Außerdem werden das Immunsystem und das Nervensystem von den Vögeln und anderen Tieren beeinträchtigt.
Prof. Monika Krüger, Universität Leipzig, Zitat:
„Wir haben festgestellt, dass Glyphosat auf die gesundheitsfördernden Bakterien, wie zum Beispiel Lactobazillen, Bifidobakterien und so weiter, abtötend wirkt. Während pathogene oder krankheitsauslösende Bakterienspezies durch das Glyphosat nicht beeinträchtigt werden. Sie können also an Masse, zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt, gewinnen.“
In praktisch allen Futtermitteln findet sich Glyphosat, egal ob Soja aus Amerika oder Stroh aus Deutschland. Selbst kurz vor der Ernte wird oft noch gespritzt. Die Pflanzen sind dann gleichmäßig trocken und das Korn kann besser geerntet werden.
Veränderung der symbiotischen Verhältnisse
Erst verschiebt sich demnach die mikrobielle Flora beim Vogel, andere Keime treten in den Vordergrund und dann kommt es zu einer Überwucherung durch Trichomonaden (Trichomonas gallinae).
Dasselbe ist auch bekannt bei vaginalen Trichomonaden der Frau. Erst verschiebt sich dort häufig durch die Antibabypille die vaginale Flora und dann kommt es zur vaginalen Überwucherung mit Trichomonas vaginalis.
Es heißt in der Gebrauchsanweisung von Glyphosat steht:
„Behandelten Aufwuchs (…) weder zur Kleintierfütterung noch zur Kleintierhaltung verwenden.“
Heute weiß ich, dass die Vögel nach dem Spritzmitteleinsatz sterben, aber nicht alle sterben, die die es gerade noch so geschafft haben, erkranken aber später sehr häufig an Tumoren. Auch kommt der Vogelnachwuchs immer schlechter durch, wie mir mehrere Ornithologen bestätigt haben.
Insektizideinsatz gegen Borkenkäfer
Da man aktuell im Forst hochgiftige Insektizide gegen den Borkenkäfer einsetzt, wo man die gefällten Holzstämme mit Verbindungen wie Lindan oder ähnlichem Gift benetzt, gefährdet dies die Insekten des Waldes ebenso, wie alle die in der Nahrungskette mit daran hängen und sich auch vergiften. Ich denke dabei vor allem an Vögel, Igels und Frösche. Es gibt sogar Forderungen, dass man nun auch mit Flugzeugen Insektizide gegen den Borkenkäfer ausbringen soll und das in einer Zeit, wo das Artensterben noch nie so groß war, wie heute.
https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/pflanzenschutz/fva_insektizideinsatz/index_DE
Was kann man nun tun?
Langfristig muss man die Natur zu friedenlassen oder eben auf Natürlichkeit setzen. Aber ich weiß, dass viele jetzt sagen werden, dass wir alle dann verhungern werden. Doch möchte ich zu bedenken geben, dass es auch schon viel bringen würde, wenn man nicht im Wald, nicht die Wege, Vorgärten, Straßenränder, Uferzonen etc. spritzen würde.
Für die Vögel können wir aber auch einiges tun. Es gibt mittlerweile extra Saaten mit Wiesenmischungen für Singvögel. Dann könnten sie schon mal „Bionahrung“ bekommen.
Dann gibt es effektive Mikroorganismen (EMA als Bodenhilfstoff), die man prophylaktisch ist die Futtertränken geben kann. Dies führt zu einer besseren Darmflora und Immunsystem.
Hat man nun kranke Vögel auf seinem Grundstück, so sollte man die Tränken sehr oft reinigen und man kann auf verschiedene Heilmittel setzen:
Lugolscher Lösung (3 Tropfen einer 5%igen Lösung auf 1 Liter Wasser)
Carnidazol (Dosierung siehe Packungsbeilage)
Barflechte und Oregano-Öl (Dosierung siehe Packungsbeilage)
https://www.youtube.com/watch?v=uA73G-L7xvw&t=1s
Traurig, traurig, traurig, wie man schleichend die Umwelt und folgenderweise sich selbst vernichtet. Die Menschen mit neurologischen Krankheiten haben es extra schwer wenn man mit Glyphosat weitermacht 🙁
Mein lieber Rein, wir wissen schon so viel und können es ja eh nicht ändern, aber vielleicht etwas Helfen können wir. Und das gibt ja auch Mut und Hoffnung! Liebe Grüße! Nadine